…und dann wars das…..
So schnell ist immer alles wieder Geschichte.
Mitte Juni haben wir uns für das Abenteuer Konzert in Coronazeiten entschieden. Erkundigungen eingeholt, was machbar ist, erfahren, das Ordnungsamt und örtliche Behörden sehr vorsichtig agieren und schon damals die infektiösere Delta-Variante auf dem Schirm hatten und es trotzdem gewagt!
Mit einem ausgeklügelten Hygienekonzept, eher vorsichtiger als nötig aber mit einem guten Gefühl.
Sehr begrenzte Gästezahl, viel Platz für die zuhörenden Menschen, Unterstützung von Michael Bravetti und einem Kollegen, die im wirklichen Leben Security sind…
Verköstigung der Gäste durch BABO 21 aus Emmerichenhain, der mit seiner Dönerpizza genau den Geschmack der Gäste und der Band traf.
Und ein Plan B falls es junge Hunde regnen sollte…
Dieser war zum Glück nicht nötig, auch wenn es passend zu Beginn des Konzertes zu regnen begann. Die Musiker hatten eine Überdachung im Longierzirkel, so dass die größten Teils selbst gebauten Instrumente vor Regen geschützt waren.
Kurz vor Mittag kam der erste Anruf eines Bandmitgliedes mit einer guten und einer schlechten Nachricht: Sie seien gut unterwegs von Thüringen in den Westerwald und wären etwas 13.30 Uhr am Hof aber, das wäre die schlechte Nachricht, ohne Bass! Der hat wohl den letzten Aufritt nicht überstanden. Micha meinte, er könne ihn reparieren, wenn wir ihm Holzleisten und Akkuschrauber zur Verfügung stellten. Besser sei aber, wenn wir ihm einen Kontrabass besorgen könnten oder so ganz zur Not auch einen E-Bass, was wohl noch das Leichteste gewesen wäre…
Irgendwann dann der Anruf, Problem gelöst, er kauft einen Kontrabass, der ihm nach Homberg gebracht wird, wo er ihn dann auch auf Herz und Nieren testete.
Der Bass machte seinen Job!
Wunderbare Musiker, coole Stimmung im Reiterstübchen, dass ihnen zur Verfügung stand, menschliche Entscheidungen, die sie mit dem Management erörterten….
So war im Vertrag mit Corvus Corax festgelegt, dass sie in eigener Sache um Spenden bitten dürfen. So eine Band ist ein Unternehmen, welches die Coronazeit vor große finanzielle Probleme stellt und die Musiker erzählten, dass sie kurz vor der Insolvenz standen und aus diesem Grund begonnen haben, die Gartenkonzerte mit einer kleinen Anzahl Zuhörer anzubieten.
Meine Geschwister und ich wollten allerdings parallel für unsere Verwandtschaft in Altenahr sammeln, die ihr ganzes Hab und Gut im Hochwasser verloren haben.
Karsten (Castus Rabensang) entschied jedoch mit der Band, auf die eigenen Einnahmen zu Gunsten der Spenden für Yvonne und ihre Familie zu verzichten! Vielen Dank hierfür! Kamen doch tatsächlich einige Spenden zusammen! Auch an die Spender ein dickes Dankeschön!
Es war ein tolles Konzert, die Menschen waren dankbar, dass wir es organisiert haben.
Vielen Dank auch an Miriam und ihre Freundin von den The Velvetserpents, einer Bauchtanzgruppe aus dem benachbarten Saarland für die spontane Tanzeinlage. War sehr cool!
Normalität? Noch weit davon entfernt, zumindest so, wie wir sie vor Corona kannten aber auch mit Abstand war die Stimmung sehr gut! Und klar, man kann sich an alles gewöhnen… Aber ich hoffe nach wie vor inständig (vor allem für alle, die unter den Bedingungen leiden, wie verschiedene Berufsgruppen und Kinder), dass man es nicht auf Dauer muss!
In dem Sinne wünsche ich mir, dass man weiterhin vernünftig mit der Bedrohung durch das Virus umgeht, trotzdem das gesellschaftliche Leben nicht vernachlässigt und nicht wieder in einen nächsten oder übernächsten Lockdown hinein schlittert. Der Mensch ist ein soziales Wesen, genauso wie unsere Pferde, denen man Haltung ohne Artgenossen schon aus Tierschutzgründen nicht zumuten würde!
Nachtrag: Ein paar Tage später haben wir auf der Leinwand die von Corvus Corax interpretierte Carmina Burana angeschaut und mit Gänsehaut gelauscht! Gänsehaut! Viele tausend Zuschauer!!!
Vielen Dank Micha, Castus, Hermann, Hatz und Euren „kleinen Mexikanern“, dass Ihr auch vor einer Handvoll Leuten so viel Spiellaune zeigen könnt!
Die Könige der Spielleute!